Titel
Fotoexkursion

NORWEGEN | Seeadler, Moschusochsen, Papageientaucher und faszinierende Natur

Sonderausgabe 2024

Mit NATURBLICK der Natur auf der Spur! Entdecken Sie unsere neue kostenloste Sonderausgabe direkt zum Runterladen.

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Sonderausgabe 2024 Coverbild
Einleitung:

Naturfotografie im Dovrefjell · Seeadlerfotografie vom Boot aus am Romsdalfjord. Seeadler und Moschusochsen in der beeindruckenden Naturkulisse Norwegens: Am Romsdalfjord werden wir vom Motorboot Seeadler beim Beutefang aus einer erstklassigen Fotodistanz beobachten und fotografieren. Darüber hinaus werden wir inmitten der grandiosen Naturlandschaft des Dovrefjell-Nationalparks auf Moschus-Pirsch gehen und auf der Vogelinsel Runde Papageitaucher aufsuchen. 7 Übernachtungen mit Frühstück und Mittagessen. Inkl. aller genannten Leistungen. Organisation und Durchführung der Fotoexkursion: NATURBLICK-Verlag

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Details:

Preis:
Preis p/P. 2.100,– €. Einzelzimmer-Zuschlag 100,– €.
Reiseziel:
Eidsbygda, Romsdalfjord, Norwegen
Teilnehmerzahl:
3 bis maximal 4 Personen
Reisedatum:
31.05. – 07.06.2024
07.06. – 14.06.2024
14.06. – 21.06.2024
Anreise:
Eigene Anreise bis Flughafen Molde oder direkt nach Eidsbygda.
Zusatzinfos:

  • Um Moschusochsen und Papageientaucher eindrucksvoll ins Bild zu setzen, sind Wanderungen teilweise im schwierigen Gelände nötig. Rechnen Sie eventuell mit mehrstündigen Bergetappen mit Ihrer Ausrüstung im Rucksack. In Dovrefjell als auch auf der Insel Runde kann es zu der Zeit recht kühl, windig, aber auch nass werden, doch genauso kann es sommerlich warm sein – in Norwegen ist das Wetter immer ein unberechenbarer Faktor!
Leistungen:

  • 7 Übernachtungen im Doppelzimmer in einem hübschen Haus, malerisch gelegen unmittelbar am Fjord und in direkter Wassernähe. Das geräumiges Wohnzimmer sowie das Bad/Dusche/WC teilen sich die Teilnehmer. Eine Terrasse bietet einen tollen Blick auf die Fjordlandschaft
  • reichhaltiges Frühstück und warmes Mittagessen
  • auf Anfrage: Leihstellung von Stativen von Gitzo, Manfrotto und Kugelköpfen aus dem Sortiment von Novoflex (je nach Modell und Verfügbarkeit)
  • Flughafentransfer (ab und bis Molde) – Dauer ca. 1,5 Stunden
  • alle Transferfahrten / Touren während der Fotoexkursion
  • sämtliche Fährgebühren, Straßengebühren (Maut) etc.
  • täglich geplant sind mindestens 2 Bootsfahrten zu den Seeadlern (ein geräumiges Motorboot bietet Platz für 4 Fotografen)
  • intensive Betreuung durch den Naturfotografen Peter Scherbuk während der gesamten Fotoexkursion
  • Der Programmablauf wird vom Wetter diktiert, sodass Änderungen bedingt durch ungünstige Witterungsbedingungen möglich sind
  • Sollte die erforderliche Teilnehmerzahl von 3 Personen nicht erreicht werden, können wir diese Fotoexkursion leider nicht durchführen.
  • Änderungen vorbehalten
Nicht enthalten:

  • An- und Abreise nach/ab Warschau
  • nicht genannte Mahlzeiten und Getränke, Trinkgelder, Persönliches, Reiserücktritts- und Reiseunfall-Versicherung
Highlights:

  • tägliche Seeadlerfotografie vom Boot aus (täglich mind. 2 Touren)
  • Exkursion zu den Moschusochsen im Dovrefjell-Nationalpark (eine Tagesetappe – an dem Tag entfallen Bootstouren zu den Adlern)
  • Exkursionen zur Vogelinsel Runde (u.a. Papageientaucher) (eine Tagesetappe – an dem Tag entfallen Bootstouren zu den Adlern)
  • Exkursionen zu Foto-Locations am Romsdal- und Rødvenfjord
  • Auf Wunsch: Exkursion in das Eikesdalen, zum Geirangerfjord und Trollstigen
  • genügend Zeit zur konventionellen Natur- und Tierfotografie
Fotos:

Beschreibung:

Um Moschusochsen und Papageientaucher eindrucksvoll ins Bild zu setzen, sind Wanderungen teilweise im schwierigen Gelände nötig. Rechnen Sie eventuell mit mehrstündigen Bergetappen mit Ihrer Ausrüstung im Rucksack. In Dovrefjell als auch auf der Insel Runde kann es zu der Zeit recht kühl, windig, aber auch nass werden, doch genauso kann es sommerlich warm sein – in Norwegen ist das Wetter immer ein unberechenbarer Faktor!

NORWEGEN | Seeadler, Moschusochsen, Papageitaucher und faszinierende Natur

Naturfotografie im Dovrefjell · Seeadlerfotografie vom Boot aus am Romsdalfjord

Seeadler und Moschusochsen in der beeindruckenden Naturkulisse Norwegens: Am Romsdalfjord werden wir vom Motorboot Seeadler beim Beutefang aus einer erstklassigen Fotodistanz beobachten und fotografieren. Darüber hinaus werden wir inmitten der grandiosen Naturlandschaft des Dovrefjell-Nationalparks auf Moschus-Pirsch gehen und auf der Vogelinsel Runde Papageitaucher aufsuchen.

Seeadler in Aktion! Bei Tagesanbruch fahren wir mit unserem offenen Motorboot zu ausgewählten Plätzen, um Seeadler im perfekten Blickwinkel zu beobachten und zu fotografieren. Dasselbe gilt für das weiche Nachmittagslicht. Am Romsdalfjord leben mehrere Seeadlerpaare, die sich meist in unmittelbarer Ufernähe zwischen Horst und Jagdrevier aufhalten.

Für die Seeadlerfotografie aus unseren Motorbooten benötigen Sie Brennweiten zwischen 200 und 500 mm, am besten mit Bildstabilisator. Die Beutegreifer streifen uns in ca. 10 bis 50 Metern.

In knapp zwei Autostunden Entfernung von unserem Ferien-haus befindet sich der Dovrefjell-Nationalpark. Hier stoßen wir auf Rentiere und Elche sowie die größte Population wildlebender Moschusochsen auf dem europäischen Festland. Unsere fotografische Aufmerksamkeit gilt den beharrlichen Urzeitgenossen in der weiten Tundra.

Die Schönheit der Küste Norwegens wird ganz durch die tief ins Land einschneidenden Fjorde bestimmt, die mehr als alles andere Norwegen in der Welt bekannt gemacht haben. Als „Fjordland“ im engen Sinne gilt der Küstenraum zwischen Stavanger und Molde.

Unsere Fotoexkursionen beginnen und enden am Ufer des Romsdalfjordes. Schon der Anflug auf den Flughafen von Molde ist eine Augenweide. Die Maschine überfliegt recht tief den Fjord und die Gipfel der naheliegenden Berge, welche links und rechts von der Maschine in Augenhöhe der Passagiere erscheinen. Dann die Landung auf der Landebahn, wenige Meter vom Fjordwasser entfernt. Achten Sie bei der Buchung unbedingt darauf, dass Sie einen Fensterplatz bekommen!

Der Romsdalfjord erstreckt sich mehrere Kilometer in Richtung des offenen Meeres. Idyllische Dörfer liegen wie Perlen an einer Schnur entlang der Fjordarme. Wanderpfade zu fantastischen, hoch gelegenen Aussichtspunkten garantieren einmalige Naturerlebnisse.

Neben unseren täglichen fotografischen Zielen, die wir mit einem Geländewagen anfahren, sind wir mit einem Motorboot sowie zu Fuß unterwegs. An fotografisch interessanten Orten mangelt es in dieser Region nicht. So besteht die Möglichkeit, den von der UNESCO geschützten Geirangerfjord zu besuchen, der inmitten von majestätischen, schneebedeckten Gipfeln, Wasserfällen und einer üppigen Vegetation liegt. Einen grandiosen Ausblick hat man vom 600 Meter über dem Fjord liegenden Aussichtspunkt.

Trolle sind im nordischen Volksglauben Dämonen in Riesengestalt. Die übernatürlichen Geschöpfe hatten mehrere Köpfe und verkörperten das Böse schlechthin. Mit den Bergtrollen legt man sich auch heute besser nicht an. Darum ist es leicht zu verstehen, dass angesichts der wilden und märchenhaften Natur die wohl bekannteste Serpentinenstraße Norwegens den Namen Trollstigen („Zauberweg“) trägt. Die Straße schlängelt sich mit ihren elf Haarnadelkurven bis auf 858 Meter den Berg hinauf und bietet eine atemberaubende Aussicht in das Tal und auf die umliegenden Berggipfel wie Kongen, Dronningen und Bispen.

Ein weiteres Highlight unseres abwechslungsreichen Programms ist die Vogelinsel Runde. Der südlichste echte Vogelberg Norwegens liegt weit draußen im Atlantik und ist bekannt für das reiche Vogelvorkommen. Hier brüten u. a. Papageitaucher, die auf unserer Liste der Motive stehen.

Das ist nur ein Teil dessen, was wir am Romsdalfjord und in der nächsten Umgebung erleben können. Am besten lassen Sie sich überraschen, denn Norwegen bietet viel mehr, als man sich vorstellen kann.

Zu dieser Fotoexkursion muss man nicht mehr sagen – es ist einfach eine ganz besondere Fotoexkursion mit einem sehr exklusiven Charakter: Sie führt mit nur zwei bis vier

Teilnehmern in einige der naturfotografisch reizvollsten Gebiete Nord­europas. Der Romsdal bietet so viel, dass eine Aufzählung aller Möglichkeiten viel zu lang geraten würde. Von unserer Seite sei deshalb nur noch hinzugefügt: bis bald in Norwegen und „Gut Licht“

Im Reich der Seeadler 

Von Peter Scherbuk

In keinem anderen Land Europas leben so viele Seeadler wie in Norwegen. Allein am Romsdalfjord, wo ich seit vielen Jahren fotografiere, sind mir mehrere Adlerhorste bekannt, die jedes Jahr belegt sind. So lassen sich per Boot verschiedene Horste in weniger als zehn Minuten Fahrt erreichen.Morgens und zum Abend hin ist das Licht besonders weich und schön. Das Wasser ist in den Morgenstunden zudem meist ruhiger als zu anderen Tageszeiten.

Gewagte Flugmanöver

Ich fahre mehrmals täglich in die Nähe der Adlerhorste, um die Tiere anzufüttern. Mit der Zeit gewöhnen sie sich an mich, sodass sie allmählich immer näher an das Boot herankommen. Ich hatte schon Situationen, in denen einer der Adler in weniger als zwei Metern Entfernung den ausgelegten Fisch holte. Manchmal geht es schneller als erwartet, und ich schaffe es nicht einmal, mir nach dem Fischwurf die Hand zu reinigen, um anschließend die Kamera zu ergreifen. Nicht selten fliegen die Vögel mir bereits entgegen, wenn sie mein Boot sehen. Sie kreisen einzeln, manchmal auch gemeinsam und warten geduldig auf den Fischwurf.

Hin und wieder tauchen auch andere Seeadler auf; meistens sind es jüngere Tiere, die noch nicht geschlechtsreif sind und demzufolge keinen Nachwuchs haben. In diesem Fall kann es zu kleinen Rangeleien und gewagten Flugmanövern kommen, die stets begehrte Fotomotive sind. 

Jahrelange Erfahrung

Ich fotografiere die Adler seit Jahren, habe dabei vieles erlebt und kann fast alle Situationen einschätzen. Flugaufnahmen aus einem manchmal wackligen Boot sind nicht immer einfach, dazu gehört schon ein wenig Übung, und mit einem gewissen Ausschuss muss man fast immer rechnen. Ein schneller Autofokus und eine schnelle Bildfolge erhöhen die Bildausbeute gewaltig. Es sind oft nur wenige Augenblicke, die meist so schnell ablaufen, dass die Details mit dem menschlichen Auge kaum wahrzunehmen sind, jedoch mit der Kamera blitzartig eingefangen werden müssen – und können. Gute Reaktion und „schnelle Ausrüstung“ sind demzufolge der Schlüssel zum Erfolg. Und: Übung macht bekanntlich den Meister. 

Wechselhaftes Wetter

Am Fjord herrschen unterschiedliche Lichtverhältnisse, und das Wetter ist sehr wechselhaft. Das Wetter in Norwegen kann oft launisch sein – wenn es am frühen Morgen sonnig und warm war, ist es durchaus möglich, dass es am Nachmittag und zum Abend hin regnerisch und recht kühl wird. Gerade das macht jedoch den fotografischen Reiz in Skandinavien aus: Die verschiedenen Lichtstimmungen, die zu ganz unterschiedlichen Bildern führen, sind das gewisse Etwas.

Nicht nur Landschaftsfotografen profitieren davon, auch der Tierfotograf weiß die Abwechslung zu schätzen. So lassen sich bei schlechteren Lichtverhältnissen gute Wisch-Effekte der fliegenden Adler erzeugen. Bei gedämpftem Streulicht werden die Details brillanter abgebildet, und bei tiefer stehender Sonne erscheinen die Adler besonders beeindruckend. Jede Wetterphase hat ihre Vorzüge und Besonderheiten, die der Fotograf sich zunutze machen kann. 

Anflug der Adler

Nach kühleren Wetterperioden benötigen die Seeadler verhältnismäßig mehr Nahrung, um ihren Energiehaushalt auszugleichen. Ich versuche, den Adlern eher kleinere Fische (meist Seelachse, Makrelen oder Dorsche) zuzuwerfen – zu klein dürfen sie aber auch nicht sein, weil sie dann schnell von den Möwen erbeutet werden.

Es kommt vor, dass ein Adlerpärchen hintereinander (mein bisheriger Rekord: zwölf Mal!) einen nach dem anderen Fisch holt und in den Horst bringt. Möwen können dabei sehr lästig sein, wecken jedoch auch die Aufmerksamkeit der Adler – nicht selten attackiert der Adler die Möwe, die gerade einen Fisch erbeutet hat. Es sind spektakuläre Szenen, wenn die Möwe den Fisch fallen lässt und der Adler ihn in der Luft fängt. 

Kommen Sie mit!

Seit vielen Jahren fahre ich mit Gästen in den Fjord, um die Adler zu fotografieren. Wenn Sie das auch einmal erleben möchten, schauen Sie sich unsere Angebote an. Eins lässt sich mit Sicherheit sagen: Es ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis!

Faszination Seeadler 

Von Dr. Martín Wienkenhöver

Schon in meiner Kindheit haben mich die großen, auch in Deutschland heimischen Greifvögel, interessiert. So konnte ich in meiner Jugend bei mir daheim Bussarde, Habichte, Sperber und in der Dämmerung auch einige Eulen häufig bei ihren Beuteflügen beobachten und vieles über diese Tiergattungen lernen, was mir heute noch zugutekommt.

 

Fotografische Anfänge

So richtig gepackt hat es mich aber erst, als ich, bewaffnet mit einer semi-professionellen Kameraausrüstung und einer langen Brennweite, das erste Mal mit Peter Scherbuk auf Seeadler-Tour im norwegischen Romsdalfjord unterwegs war.

Das war im Juni 2018, und seitdem zieht es mich immer wieder an verschiedene Plätze, die die Greifvogel-Beobachtung und -Fotografie ermöglichen. So war ich mehrfach auf dem Großen Luzin in der Feldberger Seenlandschaft oder auch in Ansitzhütten im Fischland Darß unterwegs, um diese eindrucksvollen Tiere zu beobachten, ihre Verhaltensmuster zu studieren und nicht zuletzt auch eindrucksvolle Fotos von diesem „König der Lüfte an der Waterkant“ schießen zu können.

Ein besonderes Highlight war eine Alaska-Reise im August 2019, die uns unter anderem zu den Weißkopf-Seeadlern und ihren Horsten geführt hat. Am Romsdalfjord bin ich in diesem Jahr coronabedingt erst das dritte Mal (2020 und 2021 waren ja keine Möglichkeiten gegeben). Und ich bin wieder „hin und weg“ von diesen grandiosen Predatoren und ihren atemberaubenden Flugmanövern, ihrer Eleganz und gleichzeitig absoluten Präzision beim Zugriff auf die an der Wasseroberfläche schwimmenden Fische, die sie aus großer Entfernung erspähen können. 

Chancen und Herausforderungen

Der Monat Juni bietet sich hier besonders an, da zu diesem Zeitpunkt die oft im Mai geschlüpften Nestlinge permanent mit Futter zu versorgen sind. Man hat also viele Gelegenheiten, seinem Hobby zu frönen.

Das Wetter in den norwegischen Fjorden ist zu dieser Jahreszeit zwar wechselhaft, aber gerade das gibt mir als Hobbyfotografen mit Hilfe von frisch geangelten und ausgeworfenen Köderfischen viele verschiedene Möglichkeiten, zu guten Adlerfotos zu kommen.

Bei gutem Wetter und glatter Wasseroberfläche braucht der Seeadler in aller Regel die Köderfische nicht, sondern geht selbst fischen, wann und wo er will.

Sollte er bei diesen Witterungsbedingungen doch auf das Angebot eines Köderfisches eingehen, entscheidet natürlich der Seeadler, aus welcher Richtung er sein Ziel anfliegt. Meist zeigt er uns seinen Rücken, da er vom Boot weg in Richtung des Köderfisches fliegt. Das kann zwar auch zu spektakulären Bildern vom Anflug führen, insbesondere wenn der Adler direkt über unseren Köpfen einschwebt, aber beim Griff nach dem Fisch sehen wir nur Kopf, Körper, Schwingen und Stoß von hinten und nicht die ausgefahrenen Fänge mit den beeindruckenden Krallen.

Regen und Wind als Vorteile bei der Adlerfotografie

Bei Regen und/oder Wind sind die Verhältnisse aber ganz anders, und es gilt das Sprichwort: „Des einen Eule ist des anderen Nachtigall.“ Sozusagen ein einziger „Eulen-Adler“ in voller Aktion mit einem „Boot voller Nachtigallen mit breitem Grinsen im Gesicht“ – schon ein skurriles Bild, oder?

Zum einen reduziert sich für den Adler die Möglichkeit, zu einem Zugriff zu kommen, insofern er durch die raue, manchmal sogar aufgewühlte See viel weniger Chancen hat, die Beutefische an der Wasseroberfläche zu erkennen. Da er die Jungvögel aber trotzdem permanent mit Futter versorgen muss, wird das Angebot der Köderfische sehr gerne angenommen. Fast Food ist eben angesagt, wenn die Küche kalt bleiben muss!

Zum anderen aber auch für uns als Hobbyfotografen, denn jetzt fliegt der Adler immer gegen den Wind an, um die Anfluggeschwindigkeit möglichst niedrig zu halten und dadurch seine Treffergenauigkeit beim Ergreifen der Fische zu erhöhen.

Das gibt dem Bootsführer die Möglichkeit, nach Auswurf des Köderfisches das Boot so zu positionieren, dass der Adler in der jeweils gewünschten Richtung (seitlicher Vorbeiflug am Boot oder direkt auf das Boot zufliegend), zu fotografieren ist.

Die jeweiligen Bildhintergründe sind nahezu frei zu wählen; denn sie können im Fjord durch die überall vorhandenen Felsen und die Bäume immer wieder variabel gestaltet

werden. Aber auch der Hobbyfotograf hat einen Preis zu zahlen, denn bei rauer See schwankt nicht nur das Boot mehr oder weniger heftig, sondern auch die Finger werden schnell kalt und unbeweglich, insbesondere bei kaltem Regen von der Seite. Hier sind Haltung und Charakterstärke gefragt, und passende Kleidung und ein stabiler Magen sind ebenso von Vorteil.

Was man wissen sollte, um gute Bilder zu machen

Bleibt noch eine Frage für den ambitionierten, aber unerfahrenen Adlerfotografen zu klären: Wie erkenne ich den anfliegenden Adler frühzeitig, damit ich mich im Boot rechtzeitig und richtig positionieren kann, um zu meinen Zielfotos (Killer Shots) zu kommen?

Guter Anzeiger für den herannahenden Adler sind auffliegende Möwen, die immer als erste am Köderfisch ankommen. Im Romsdalfjord sind das meist Silber- und/oder Mantelmöwen.

Die Möwen steigen in der Gegenrichtung zum anfliegenden Adler auf. Man muss also nur in die Gegenrichtung der fliehenden Möwen schauen, um den Adler zu suchen und schnell auszumachen.

Meist hilft dann auch noch ein gezielter Hinweis von Peter Scherbuk, um den erannahenden Adler genau zu lokalisieren und sich entsprechend einrichten zu können.

Hungrige, aber unterlegene Nahrungskonkurrenten

Die Möwen sind aber nicht nur ein guter Indikator für den anfliegenden Adler, sondern auch permanent hungrig. Daher beginnen sie gleich nach der Landung auf dem Wasser neben dem Fisch, mit ihren spitzen und scharfen Schnäbeln heftig auf diesen einzuhacken, um Teile für sich herauszuhacken und zu verschlingen.

Dabei wird bei noch frischen Fischen oft die Schwimmblase punktiert. In der Folge dieses ungeplanten, aber unvermeidbaren Angriffs versinkt der um seinen Auftrieb gebrachte Köderfisch im Fjord, und der nächste Fisch ist auszuwerfen.

Da die Möwen nicht nur hungrig, sondern auch immer sehr streitlustig sind, kommt es rund um den Köderfisch auch immer zu attraktiven Kampfszenen zwischen den Möwen sowie zu unerbittlichen Verfolgungsflügen, sollte eine der Möwen es geschafft haben, sich ein Stück des Fisches zu sichern und damit davonfliegen zu wollen. Das ist sozusagen der fotografische Beifang des Möwenangriffs auf den Köderfisch.

Solange der Adler noch nicht in der Luft ist, kann man sehr häufig beobachten, dass nur eine Möwe am Fisch frisst und viele andere Möwen in weitem Umkreis rund um den Köderfisch schwimmen und die Gegend in alle Richtungen observieren, um den anfliegenden Adler möglichst frühzeitig zu orten, Warnrufe an die versammelte Möwenschar auszustoßen und dann gemeinsam die Flucht zu ergreifen.

Beuteflug

Kommt dann der Seeadler angeflogen, geht es häufig sehr schnell. Meist fliegt er über den Köderfisch, um dann unter Abspreizen seiner befiederten Beine und leuchtend gelben Fänge mit den schwarzen, messerscharfen Krallen unmittelbar abzudrehen und in den Sturzflug in Richtung der Beute überzugehen.

Erst kurz vor der Wasseroberfläche leitet er den Gleitflug ein und schwebt eine kurze Weile in Richtung des Beutefisches, richtet sich kurz auf, wirft die Klauen nach vorne und unten und ergreift den Fisch in einer Peitschenbewegung des gesamten Körpers, um dann gleich wieder durchzustarten.

Der Fisch, immer natürlich abhängig von dessen Gewicht, schwingt häufig mit den Fängen über den Stoß hinaus nach oben, um die durch die Geschwindigkeit des Vogels beim

Zugriff aufgestaute Energie abzubauen.

Das alles sind wunderbare Fotomotive, und wohl dem, der über eine Kamera mit hoher Serienbildrate, großer Speicherkapazität und Tieraugen-Autofokus verfügt. Der Adler dreht dann meist in Richtung seines Horstes bei, vergewissert sich oft mit einem prüfenden Blick, ob er den Fisch sicher in seinen Fängen hält und offeriert uns generös noch einen

weiteren Vorbeiflug. Vielen Dank – Mission erfüllt!

Eher selten kommt es vor, dass der Seeadler den einmal gegriffenen Fisch wieder aus den Fängen verliert. Der Adler versucht, vor dem Verlust des Fisches, diesen zu sichern oder zumindest nachzuschauen, wo er am ehesten eine weitere Zugriffsmöglichkeit auf den Fisch mit einem der Fänge hat. Dabei vollführt der Adler seltsam anmutende Flugmanöver – wieder einmal großartige Fotogelegenheiten bietend.

Über ein besonderes Verhältnis

Das Verhältnis zwischen den Seeadlern und den Möwen, wenn es denn ein solches geben sollte, ist sehr speziell und führt zu interessanten Verhaltensweisen. Zum einen vertreibt der Seeadler gerne und häufig die Möwen vom Köderfisch nur aufgrund seines Futterneides, greift aber selbst gar nicht zu oder macht auch nur den Versuch dazu.

Zum anderen sind die Möwen ob ihrer Unterlegenheit gegenüber dem Seeadler so sehr „genervt“, dass sie ihn schon im Anflug oder besonders nach dem Zugriff verfolgen, von hinten anfliegen und ihm einfach nur „auf den Wecker gehen“ wollen.

Gefährlich ist ein solcher (häufig nur vorgetäuschter) Angriff auf den Seeadler nur in Ausnahmefällen, denn die Möwen sind sehr viel schneller und wendiger als der Adler, insbesondere wenn dieser Beute in seinen Fängen trägt.

Solche Attacken bieten aber wieder wunderbare Fotogelegenheiten, z.B. 

  • wenn sich der Adler nach der ihn verfolgenden Möwe umschaut oder der Attacke ausweicht;
  • wenn sich die Möwe mit weit aufgerissenem Schnabel und nach vorne gestreckten Füßen von hinten dem Adler nähert;
  • wenn sich die Möwe mit einem oder beiden Beinen auf Kopf oder Körper des Adlers stellt und auf diese Weise so etwas wie ein Doppeldecker entsteht.

Also auch hier wieder viele Möglichkeiten, zu weiteren attraktiven Aufnahmen zu kommen! Es gilt nur das Motto: Dranbleiben und den Kamerasucher nicht zu früh vom Auge zu nehmen.

 Die unterschiedlichen Wetterbedingungen und ihre naturfotografische Beurteilung

Das eingangs erwähnte wechselhafte Wetter im Fjord verdient nochmals eine besondere Erwähnung, weil es viele sehr unterschiedliche Szenarien für die Adler-Fotografie

bietet.

  • Morgendliche Lichtstimmung mit sonnenbeschienenem Adler vor im Schatten liegenden bewaldeten Bergen bei 1 bis 2 Blendenstufen Unterbelichtung – wunderbar!
  • Morgennebel mit plötzlich aus dem Dunst auftauchendem Adler im Dämmerungslicht mit einzelnen Lichtstrahlen (Tyndall-Effekt) bei einer Stufen Überbelichtung – kaum zu überbieten!
  • Morgen- oder Abendsonne im Gegenlicht mit durchscheinendem, goldfarbenem Gefieder und Sternreflexen auf der Wasseroberfläche bei weitgehend geschlossener Blende – traumhaft!
  • Bei schlechtem Wetter: Mitzieher bei langen Belichtungszeiten mit scharf abgebildeten Augen, Körper und Stoß und verschwommenen Schwingen - an Dynamik kaum zu überbieten!
  • Und vieles mehr, was nur in der vorhandenen Kreativität des Fotografen seine Begrenzung findet – Attribut frei wählbar!

Fazit

Peter Scherbuk versteht es als langjähriger Tierfotograf und versierter Naturfilmer meisterlich, die Schar der ihn begleitenden Hobbyfotografen in eine neue Dimension der Seeadler-Fotografie zu führen. Nicht zuletzt seine intime Ortskenntnis am Romsdalfjord und die über viele Jahre raffinierte Beobachtungsgabe, seine Fähigkeiten als erfahrener und immer sicher operierender Bootsführer und sein Engagement bei der häufig nächtlichen Beschaffung der Köderfische (Hobby-Angler sind gerne dazu eingeladen!) machen eine solche Seeadler-Tour zu einem ganz besonderen und unvergesslichen Erlebnis.

 

„Der Adler kommt!“

Von Ralf Müller

Das ist das elektrisierende Kommando, welches uns jedes Mal aufs Neue zu höchster Anspannung ruft. Unsere Objektive suchen den Himmel ab, und da kommt er: die langen befiederten Ständer mit dem markanten gelben kräftigen „Gewaff“ ausgestreckt und pfeilschnell im Anflug auf den Seelachs, um diesen zu greifen und möglichst von den Möwen unbehelligt mit der Beute zum Horst und den Jungvögeln zu kommen. Dann heißt es, ein paar kontrollierende Blicke auf die hoffentlich scharfe Bildserie zu werfen – und dann das erleichterte Durchatmen, wenn die Serie scharf und der Anflug sauber im „Kasten“ ist. – Doch der Reihe nach!

Buchung

Es ist der Jahreswechsel 2022/23 und im kommenden April werde ich fünfzig Jahre alt. Also will ich mir zu diesem besonderen Anlass und nach fast drei Jahren Pandemie ein besonderes Geschenk machen. In der NATURBLICK-Sonderausgabe bleibe ich an der Reise nach Norwegen hängen – gerade die Kombination aus Tier- und Naturfotografie in dieser beeindruckenden Landschaft hat mich gefesselt. Ein paar Telefonate und einige Emails später war die Reise gebucht.

Reisezeit

Am 9. Juni 2023 sitze ich dann endlich in einer kleinen Propellermaschine, die mich von München über Bergen zum Zielflughafen Molde in Norwegen bringt. Schon die Landeanflüge in Bergen und Molde lassen mein Fotografenherz höherschlagen: Fjorde mit tiefblauem Meer, schneebedeckte Berge und dazwischen Wälder mit sattem Grün – es könnte schöner nicht sein!

Vorbereitungen

Auf dem kleinen Flughafen angekommen, wartet Peter Scherbuk, Verleger des Magazins NATURBLICK und vor allem unser Guide für die nächsten sechs Tage, schon draußen auf mich, und es geht direkt weiter: von Molde mit der Fähre von Sølsnes nach Åfarnes auf die andere Seite des Romsdalfjords und dann weiter nach Eidsbygda, unserem Zuhause für die nächsten acht Tage.

Das Ferienhaus, das Peter für uns gemietet hat, liegt an einem Ende eines Seitenarms des Fjords und das Schönste: Dieses wunderschöne Fleckchen Erde „gehört“ uns ganz allein! Eingebettet in die umliegenden Berge, hat man einen Wahnsinnsblick aufs Wasser.

Nachdem auch die restlichen Teilnehmer unserer internationalen Fotografentruppe aus Österreich und der Schweiz angekommen sind, besprechen wir den Ablauf der kommenden Tage bei einem ersten kräftigen Essen, das Peter für uns zubereitet hat.

Es ist mittlerweile halb zwölf nachts und dank des „Midsommar“ ist die Sonne gerade erst untergegangen und wird in weniger als vier Stunden schon wieder aufgehen. Dazwischen bleibt es angenehm leicht dämmrig am Fjord.

Angeln für den Adler

Erste Lektion: Seeadler mögen Fische. Fotografen, welche Seeadler fotografieren wollen, brauchen Fische. Also hat unser Peter vor dem Fotografieren der Seeadler das Angeln nach den Leckerbissen primär für die Adler, aber auch für uns hungrige Fotografen gesetzt.

Da unser Peter die Nacht sprichwörtlich zum Tag gemacht hat und für uns beim Fischen war, steht der ersten Ausfahrt am Sonntagmorgen um 5:00 Uhr nichts im Weg.

Adlerfotografie als Herausforderung

Wir treffen uns am Steg und erhalten von Peter unsere festen Plätze im Boot. Er ist leicht unzufrieden mit dem

Wetter – spiegelglattes Wasser und somit kein Wind – laut Peter die besten Voraussetzungen, um die Adler mit großer Wahrscheinlichkeit zu fotografieren: leider nur von hinten! Bei Wind (und somit Wellen) fliegt der Adler immer gegen den Wind an, und das Boot kann dann so platziert werden, dass der Adler, je nach Position, frontal auf uns zu oder seitlich an uns vorbeifliegt.

Seine Erfahrung gibt ihm natürlich Recht, der erste Adler fliegt nach Gusto an, und wir fotografieren, wie vorhergesagt, den Abflug des mächtigen Greifvogels von hinten.In den nächsten Tagen entwickelt sich eine schöne Routine mit morgendlichen und abendlichen Ausfahrten auf den Fjord, um hoffentlich die Seeadler zu fotografieren.

Ein Paradies auf Erden

Dazwischen wird regelmäßig geangelt, um vor allem die Adler, Möwen, aber gelegentlich auch uns mit frischem

Seelachs zu versorgen. Vor allem bleibt aber auch Zeit, um diese absolut einzigartige, atemberaubende, norwegische Fjordlandschaft zu bewundern.

Ich glaube, ich bin meiner Gruppe ziemlich auf die Nerven gegangen, da ich einfach mehrfach täglich feststellen

musste „wie unglaublich schön und einzigartig“ diese Landschaft ist. Brigitte, Toni, Werner und Rolf: Ich hoffe, ihr seht mir das nach! Aber auch mit einer Woche Abstand, während ich diesen Bericht hier schreibe, hat sich nichts an meiner Meinung geändert: Die norwegische Landschaft ist einfach unglaublich schön!

Beobachtungen zwischendurch an unserem Ferienhaus

Aus ornithologischer Sicht ist die Gegend um unser Ferienhaus am Fjord ebenfalls sehr ergiebig: Erlenzeisige, Gelbspötter, Gimpel, diverse Finken, Austernfischer, Brachvögel, Rotschenkel, Sandregenpfeifer, um nur einige Arten zu nennen. Dank der markanten bettelnden Rufe von Waldkauzästlingen, konnten wir Diese ebenfalls auf unsere Sensoren bannen.

Die Möwen als ständige Begleiter

unseres Bootes Doch zurück aufs Wasser: Neben unseren Hauptakteuren, den Seeadlern, spielen auch Silber- und Mantelmöwen eine wichtige Rolle: Zum einen sorgen sie, mit Fischresten versorgt, für die nötige Aufmerksamkeit, sollte ein Adler unser Boot tatsächlich mal übersehen haben. Gleichzeitig sind die Möwen dankbare Motive, um Fotos von „birds in flight“ zu trainieren.

Ausgezeichnete Trefferquote

Bei unseren Ausfahrten hatten wir das Glück, immer Seeadler zu sehen. Das ist einerseits der gesunden Adlerpopulation am Fjord geschuldet, vor allem aber Peters Ortskenntnis und seinem großen Erfahrungsschatz. So haben alle Teilnehmer nach dieser Woche am Romsdalfjord außergewöhnliche Fotos auf der Speicherkarte.

Beeindruckende Naturerfahrungen

bei Exkursionen Neben den Adlern stehen auch Exkursionen in die nähere Umgebung auf dem Programm. So fahren wir zu den Trollstigen hinauf, wobei wir eine beeindruckende Passstraße nutzen, die sich durch elf Haarnadelkurven über steile Bergabhänge hinunter ins Romsdalen windet.

Noch mehr beeindruckt mich die gewaltige Natur! Umsäumt von Bergriesen wie dem Bispen (1462 Meter), Kongen und Droninga im Westen und dem Stigbottshornet und Storgrovfjellet (1629 Meter) im Osten, komme ich mir schnell sehr klein vor, gerade wenn ich vor einem der Wasserfälle stehe, die unvorstellbare Wassermassen tosend in Richtung Tal befördern.

Peter kontrolliert permanent die Entwicklung des Wetters. Auch wenn wir das schon untypisch dauerhaft schöne Wetter genießen, wäre für den Besuch im Dovrefjell-Nationalpark etwas kühlere Temperaturen von Vorteil.

Am Mittwochmorgen um eins war es so weit, die rund 200 Kilometer lange Strecke führte uns über die E136 durch – wie könnte es anders sein! – eine atemberaubende Berglandschaft mit vielen Wasserfällen, über Dombås direkt in den Nationalpark. Auf der Fahrt dorthin beobachten wir immer wieder Rotwild und Elche am bewaldeten Straßenrand.

Der Weg ist das Ziel

Auf dem Weg ins Gebirge machen wir einen kurzen Abstecher in ein Gebiet, in dem wir unter anderem Kraniche, Goldregenpfeifer, Brachvögel, diverse Pieper, und vor allem das rotsternige Blaukehlchen perfekt fotografieren können.

Am Parkplatz angekommen, steht jetzt die für mich körperlich herausforderndste Etappe an: der ca. drei Kilometer lange Aufstieg auf das Hochplateau im Park.

Norweger sind aus meiner Sicht sehr sparsam und pragmatisch veranlagt: Warum einen Wanderweg in Serpentinen bauen, wenn’s auch einfach auf direktem Weg ohne viele Kurven gerade hoch viel kürzer geht. Aber auch hier ist der Weg das Ziel: Die fantastische tundrenartige Landschaft entschädigt für jeden Schweißtropfen.

Weiteres Getier

Auf dem ersten Plateau angekommen, beginnt der spannende Teil: die Suche nach den Moschusochsen. Die imposanten Tiere fügen sich perfekt in die Landschaft ein und sind auf größere Distanzen nur schwer zu entdecken. Goldregenpfeifer und ein Schneehuhn verkürzen uns die Suche nach den Ochsen.

Ein ereignisreicher Fototag endet

Aufgrund des großen Hitzeflimmerns beschließen wir mittags, nach einer angemessenen Pause, den Rückweg und Abstieg anzutreten. Sehen konnten wir die Moschusochsen auf weite Entfernung in einem Schneefeld auf einem gegenüberliegenden Berghang: einige Alttiere mit Kälbern.

Kurz vor dem Erreichen unseres Startpunkts im Tal war das Fotoglück doch noch mit uns: Ein alter Bulle äst keine fünfzig Meter von uns entfernt ganz entspannt und lässt sich auch fotografieren. Somit ist die Mission erfüllt und wir Fotografen glücklich. Peter kann so auch nach seinem 51. Besuch im Park gesichtete Moschusochsen verbuchen.

Müde und zufrieden fahren wir nach unserer 13 Kilometer langen Wanderung zurück in unser Quartier nach Eidsbygda, um uns etwas zu erholen.

Abstecher zur Vogelinsel Runde

Am Nachmittag brechen wir dann zum 3. Höhepunkt der Reise, zum Vogelfelsen auf der Insel Runde, auf. Dort können wir Ornithologen schon die ersten Brandgänse, Möwen sowie Austernfischer mit Küken auf den Sensor bannen.

Dann steht der nächste Aufstieg an: 294 Höhenmeter auf

den Rundbranden – den Vogelfelsen auf der Westküste der Insel. Natürlich ist der Aufstieg wieder norwegisch praktisch – steil geradeaus, den Berg hoch.

Skuas und Papageientaucher

Auf dem Weg hoch können wir, eingebettet in Wollgraswiesen, die ersten Skuas (Große Raubmöwen), aber auch kleine Steinschmätzer, beobachten.

Es ist gegen halb sieben abends, als wir uns auf den Weg zur Klippe machen, an der die Papageientaucher brüten. Der Felsen ist dank des schönen Wetters stark bevölkert, bei unserer Ankunft vor allem mit wartenden Besuchern und Fotografen.

Mit voranschreitender Zeit werden die Besucher weniger und die vom Meer anfliegenden Puffins mehr.

Fotografisch sind die kleinen, auf dem Land etwas tollpatschig wirkendenden Clowns wirklich rasante Flieger. Kurze Ver- schlusszeiten, moderate Brennweiten bis ca. 300 mm und ein guter Tracking-Autofokus verhelfen hier zu wirklich guten Bildern. Gegen 22:30 Uhr waren die Fotos gemacht. Um halb zwölf waren wir wieder unten am Meer und wurden mit einem fantastischen Sonnenuntergang belohnt.

Fazit und Dank

Die Woche am Romsdalfjord ist vielseitig, kurzweilig und vergeht wie im Flug. Ich bin überwältigt von diesen neuen Eindrücken.

Dankbar und glücklich, Norwegen auf diese Art erleben zu dürfen. Eine Festplatte mit ca. 8000 Fotos im Gepäck, wartet darauf, gesichtet und entwickelt zu werden. Ein riesiges Dankeschön gilt Peter, unserem Guide und

Freund, der uns unermüdlich 24 Stunden am Tag (wirklich dunkel wird es ja nicht), sieben Tage in der Woche zur

Verfügung steht und uns diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat.

 

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